Gemeinsam unterwegs!
Vielen Gemeindemitgliedern ist das Abendmahl sehr wichtig. Sie haben es liebgewonnen und es gehört zu ihrem geistlichen Leben seit Jahren dazu. Sie erleben darin Gemeinschaft mit Gott und auch den anderen Gläubigen, empfangen Vergebung, es tröstet und stärkt für den Lebensweg, erinnert an Jesus und ist ein Vorgeschmack des Himmels. Diese verschiedenen Aspekte des Abendmahls betonen wir seit über 20 Jahren im sonntäglichen Gottesdienst – bis Corona kam – und das ist inzwischen auch schon fast zwei Jahre her. Das hat Einschnitte im gemeindlichen und geistlichen Leben gebracht. Das Abendmahl führen wir seitdem in einer eher distanzierten Weise durch. Manche feiern es sonntäglich von zu Hause aus mit, andere tun sich mit dieser Form schwer. Auch das Abendmahl zum Gottesdienst selbst mitbringen, setzt nur ein Teil der Gemeinde um.
Deshalb sieht der Kirchenvorstand Handlungsbedarf und lädt zu der Erprobung einer neuen Form des Abendmahls ein. Manche kennen sie aus anderen Gemeinden z. B. in Gnadenthal: Abendmahl in „wandernder" Form mit Einzelkelchen. Konkret sieht das so aus: Die anwesende Gemeinde erhebt sich gemeinsam und kommt im Uhrzeigersinn und Abstand nach vorne. Dort empfängt jede/r zunächst ein Stück Brot/eine Hostie (ausgegeben wird mit einer Servier-Zange). Einige Meter weiter nimmt man sich dann einen kleinen Einzelkelch mit Traubensaft, trinkt ihn direkt und stellt ihn zurück. Beim Empfang von Brot/Hostie und Kelch wird jeweils von den Gottesdiensthaltenden und einer Person aus dem KV ein Wort zugesprochen. Für diesen kurzen Moment nehmen die Gemeindemitglieder die Maske ab. Dann kehrt man auf den Sitzplatz zurück. Die Symbolik, die dahinter steht ist: „das wandernde Gottesvolk".
Wir meinen, dass auch dieses gemeinsame Einnehmen des Abendmahls eine gemeinschaftsstiftende Wirkung hat.
Wir sind uns bewusst, dass diese Form gewöhnungsbedürftig ist und bitten darum, sich darauf einzulassen. Für die Teilnehmenden zu Hause wird während der Mahlfeier im Gemeindesaal ein Lied zum Mitsingen eingespielt. In der Erprobung werden wir sicherlich lernen und den Ablauf auch noch verbessern. Am 30. Januar wird es zu einer ersten Durchführung im Gottesdienst kommen.
Jürgen Seinwill