Schönes und Belastendes aus dem Kongo

Die Ausbildung geht trotz Corona weiter

Kongo-Projekt

„Zunächst danken wir Gott für den Atem des Lebens, den wir weiter von Ihm empfangen dürfen“, so lautet der erste Satz der aktuellen Mail aus dem Kongo.

Herzlichen Dank für alle – besonders regelmäßigen – Spenden für unsere Geschwister im Kongo! Wir konnten im Juli 6.000 Euro überweisen.

In der letzten Email haben wir eine eindrucksvolle Übersicht über die Aktivitäten des AFB (Genossenschaft der Handwerker-Frauen) erhalten, die ich gerne hier weitergeben möchte. Der Umfang der Ausbildungstätigkeit ist sehr eindrucksvoll. Weiterhin liegt der Schwerpunkt der Ausbildung bei den Frauen, aber nicht ausschließlich.

Hier ein Auszug der Email im – durch Pierre Adrien aus dem Französischen übersetzten – Originalton:

„Was die AFB betrifft, laufen in der Pandemiezeit die Ausbildungsaktionen weiter; Auszubildende und Schulungsleiter halten die Abstands- und Hygieneregeln im AFB-Haus ein, während die Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Gemeinde und Kommune für die Probleme der Pandemie weiterhin durchgeführt werden.

Folgende Schulungen werden durchgeführt:

  • Lederwaren und Schuhmacherei: 21 Auszubildende – 12 Frauen und 9 Männer – sind in Ausbildung;
  • Schneidern und Nähen: 34 Auszubildende – 27 Frauen und 7 Männer – sind in Ausbildung;
  • Maurerhandwerk: 16 Auszubildende – 5 Frauen und 11 Männer – sind in Ausbildung;
  • Mechanik (Kfz und Motorräder): 18 Auszubildende – 13 Frauen und 5 Männer – sind in Ausbildung;
  • Elektrotechnik und Klempnerei: 12 Auszubildende – 7 Frauen und 5 Männer – sind in Ausbildung;
  • Korbflechten: 9 Auszubildende – 6 Frauen und 3 Männer – sind in Ausbildung;
  • Schlosserei und Schweißen: 11 Auszubildende – 8 Frauen und 3 Männer – sind in Ausbildung;
  • Landwirtschaft: 22 Auszubildende – 18 Frauen und 4 Männer – sind in Ausbildung;

Insgesamt sind 143 Auszubildende – 96 Frauen und 47 Männer – in verschiedenen Ausbildungsgängen.

  • Hebammenausbildung: Adeline Cinogerwa studiert im 3. Jahr; ihre Ausbildung läuft am Institut supérieur des techniques médicales (ISTM, Hochschule für medizinische Techniken) in Bukavu normal weiter.
  • Architekturstudium: Chance Minja studiert Bauingenieurwesen im vierjährigen Studiengang an der University of East Africa in Uganda weiter;
  • Theologiestudium: Merveille Mukemba studiert bereits im 3. Studienjahr an der Freien Universität der Länder der Großen Seen (ULPGL) in Bukavu weiter.

Soweit die guten Nachrichten. Leider legt sich der Schatten der Corona-Pandemie auch auf den Kongo.

Die Frau des einen Leiters, Jean-Pierre Kahasha, ist an Corona erkrankt, sodass ein kostspieliger 10-tägiger Krankenhausaufenthalt nötig war. Die Bilder seiner Frau aus dieser Zeit sind erschreckend. Aber: „Durch die Gnade Gottes ist sie genesen und befindet sich auf dem Weg der Besserung“, so schreibt Kahasha. „Was die Impfkampagne – insbesondere hier in Bukavu – anbetrifft, sind bisher erst wenige Menschen geimpft, weil nur eine geringe Menge Impfdosen geschickt wurden. Wir warten auf Nachschub, denn die Anzahl der neuen Fälle steigt von Tag zu Tag weiter. Die AFB hat sogar drei Todesfälle zu verzeichnen: gestorben sind Eltern von Mitgliedern, 2 Männer und eine Frau – alle drei waren älter als 60 Jahre.“

Der letzte Satz der empfangenen Mail lautet:

„Mit uns grüßen Euch die AFB-Frauen, meine Familie und Maman Solange (inzwischen genesen) und wünschen Euch Frieden, Gesundheit, Wohlstand und Erfolg dank Gottes Gnade.“

Jürgen Seinwill

Schlagworte