TPM – Transformation Prayer Ministry

Teil 1+2+3

TPM

Seit zwei Jahren sind einige Mitglieder der Christuskirche gemeinsam auf dem Weg, diese Gebetsform zu lernen. Um nicht nur uns selbst, sondern auch andere Interessierte bald davon profitieren zu lassen, möchten wir in den kommenden drei Ausgaben des „Weitersagens“ über TPM berichten. In jedem Teil wird ein bisschen Theorie vorgestellt, um das Wissen zu erweitern, ergänzt durch einen persönlichen Erfahrungsbericht von Michaela Hecker.

Was bedeutet TPM eigentlich?

Die Buchstaben T, P und M stehen für:

  • Transformation = eine tiefgreifende Veränderung oder Umgestaltung,
  • Prayer = durch Gebet,
  • Ministry = in einem Dienst, den Gott selbst uns erweist.

TPM verfolgt drei Hauptziele:

  • die Erneuerung des Denkens,
  • die Läuterung unserer Überzeugungen,
  • die Transformation unseres Lebens.

Wenn wir ehrlich sind, erkennen wir immer wieder, dass viele unserer Gedanken, Gefühle und Handlungen nicht mit Gottes Perspektive übereinstimmen. In Konflikten zum Beispiel fühlen wir uns oft ungeliebt, unverstanden oder abgelehnt.

Obwohl wir rational wissen, dass „wir geliebte Kinder Gottes sind“, „Jesus uns versteht“ und „wir durch Gottes Gnade angenommen sind“, fällt es uns schwer, diese Wahrheiten wirklich zu glauben und die entsprechenden Gefühle von Freude, Frieden und Geborgenheit zu spüren.

Wie König David dürfen auch wir uns mit jedem Anliegen an Gott wenden, der die Veränderung in uns bewirken kann: „Schaff du mir, Gott, ein reines Herz und erneuere in meinem Inneren einen beständigen Geist!“ (Ps 51,12 DBU). TPM ist ein hilfreicher Weg, um zu erkennen, was wir tatsächlich im Herzen glauben, und wieder Zugang zu der Lebensfreude und -kraft zu finden, die Jesus uns versprochen hat.

Michaela berichtet:

Es ist das Jahr 2020. Seit einem Jahr arbeite ich nun als Lehrerin an einer neuen Schule. Mein Grundgefühl: Überforderung, Orientierungslosigkeit und Stress. „Herr, warum verliere ich immer wieder den Frieden und die Ruhe in Dir?“ Die naheliegende Reaktion war, die Ursachen im Äußeren zu suchen: „Es liegt an den Strukturen der Schule; es ist die falsche Tätigkeit für mich, Corona ist schuld.“ Doch der Herr zeigte mir eine andere Antwort – in einem TPM-Prozess.

Wie funktioniert TPM?

Der TPM-Gebetsweg funktioniert durch Assoziation und das Empfangen von Gottes Perspektive.

Assoziation: Unser Gehirn verknüpft in einer Situation alle wahrgenommenen Eindrücke miteinander und speichert sie ab. Wenn wir später ähnliche Eindrücke haben, erinnert uns unser Gehirn an frühere Erfahrungen. Ein Beispiel: Wenn wir den intensiven Geruch von Zimtgebäck wahrnehmen, denken wir sofort an Weihnachten und fühlen uns vielleicht nostalgisch. Dies geschieht automatisch, ohne dass wir uns anstrengen müssen.

Im TPM-Prozess lassen wir uns von solchen Assoziationen leiten. Ausgehend von einer aktuellen Situation, die uns innerlich belastet, beginnen wir den Prozess. Gezielte Fragen helfen uns, zu den tieferliegenden Ursachen, nämlich unseren inneren Überzeugungen, vorzudringen.

Ich schildere den Assoziationsweg anhand des Beispiels von Michaela, die sich am Arbeitsplatz häufig überfordert und orientierungslos gefühlt hat:

Welches Gefühl löst diese Situation bei dir aus? – Orientierungslosigkeit.

Wenn du dich auf dieses Gefühl konzentrierst, was kommt dir dann in den Sinn? – Als kleines Kind war ich oft orientierungslos, wenn wir mit der Familie auf großen Feiern und Veranstaltungen waren. Ich erinnere mich an das Durcheinander der vielen Menschen, die lauten Stimmen und den starken Geruch von Zigaretten und Alkohol. Ich stand allein zwischen den großen Erwachsenen und wusste nicht, wo ich war oder was ich tun sollte. Ich fühlte mich einfach nur unwohl und einsam.

Weshalb fühlst du dich einsam? – Niemand ist da für mich. Ich bin verlassen. 

Durch diese Assoziationskette wird die Verbindung zwischen der Ausgangssituation, dem Gefühl, der Erinnerung und der Überzeugung sichtbar.

Seit zwei Jahren sind einige Mitglieder der Christuskirche gemeinsam auf dem Weg, diese Gebetsform zu lernen. Um nicht nur uns selbst, sondern auch andere Interessierte bald davon profitieren zu lassen, möchten wir in den kommenden drei Ausgaben des „Weitersagens“ über TPM berichten. In jedem Teil wird ein bisschen Theorie vorgestellt, um das Wissen zu erweitern, ergänzt durch einen persönlichen Erfahrungsbericht von Michaela.

Wir brauchen Gottes Perspektive
Der TPM-Gebetsweg funktioniert durch Assoziation (siehe Teil 2) und dem Empfangen von Gottes Perspektive. Wir erinnern uns durch Assoziationen an konkrete Situationen, in denen wir Überzeugungen entwickelt haben, wie: „Ich bin allein, „Ich bin wertlos, „Ich bin falsch. Auch wenn wir rational wissen, dass diese Gedanken nicht wahr sind, glaubt unser Herz oft etwas anderes. Im TPM-Prozess erkennen wir, wann und warum wir diese Überzeugungen übernommen haben. Das ist ein wichtiger Schritt, uns selbst besser zu verstehen und anzunehmen. Doch wir bleiben nicht bei dieser Einsicht stehen. Als gläubige Menschen haben wir die Möglichkeit, unseren mächtigen und barmherzigen Gott um Seine Perspektive zu bitten. Jede TPM-Gebetszeit mündet deshalb in die Frage: „Herr, was möchtest du mich wissen lassen?“ und öffnet die Tür für das Wirken des Heiligen Geistes. Nicht unsere eigene Anstrengung, sondern Gottes Handeln an uns bewirkt die tiefgreifende und dauerhafte Veränderung.

Michaela berichtet: Im TPM-Prozess kam ich an die Überzeugung: „Ich bin verlassen.“ Mit dieser Überzeugung und der Kindheitserinnerung, in der dieser Glaube entstanden war, ging ich zu Jesus und bat Ihn um Seine Perspektive. Der Raum, in dem ich als Kind so verloren und verlassen gestanden hatte, füllte sich plötzlich mit Licht. Jesus stand neben mir, beugte sich zu mir hinunter und sagte liebevoll: „Ich bin da. Ich halte dich.“ Gleichzeitig erlebte ich Sein tiefes Verständnis für mich und spürte, dass ich nicht verlassen war – Jesus war bei mir in meiner tiefsten Not. Meine Überzeugung wurde verwandelt.

In den folgenden Wochen erlebte ich auch eine Veränderung meiner Wahrnehmung am Arbeitsplatz. Wenn wieder das Gefühl von Überforderung oder Orientierungslosigkeit aufkam, erinnerte ich mich an die Ursache dieses Gefühls. In einem kurzen inneren Gebet wandte ich mich an Jesus und bat Ihn um Halt. Stück für Stück verwandelte sich mein Grundgefühl von Orientierungslosigkeit und Stress in innere Ruhe und Getragen-sein – auch wenn sich an den äußeren Umständen nichts geändert hatte.

„Auf diese Weise werdet ihr die Wahrheit erkennen. Und die Wahrheit wird euch echte Freiheit schenken“ (Joh. 8,32 DBU).

Wenn Ihr Fragen zu TPM habt oder es einmal ausprobieren möchtet, meldet euch gerne bei:
niedernhausen@tpm-dach.org oder unserem Seelsorgeteam.

  • Einführungstag am 28.06. von 9:30 bis 16:30 Uhr. Oder zum
  • Grundkurs 19.09.2025 bis 20.06.2026 (14tägige Gruppentreffen und Online-Seminare)

Michaela Hecker

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