Nachlese: Segelfreizeit auf dem Ijsselmeer

15.–19. September 2025

Segelfreizeit 2025

13 wagemutige Männer des Männerforums Niedernhausen machten sich am frühen Montagmorgen auf den Weg nach Enkhuizen, an der linken Seite des Ijsselmeeres gelegen. Die Fahrt dorthin ließ schon erahnen, dass das Segelwetter zunächst nicht so gut sein würde. Regen, schlechte Sicht und Sturm mit Windstärke 7. Wir waren richtig scharf darauf, schon gleich nach der Ankunft auf dem Ijsselmeer die Segel zu hissen: „doch bei Windstärke 7 fahr ich nicht raus auf‘s Meer“, sagte Sander, der Skipper. Es war ihm zu stürmisch und zu riskant den Hafen zu verlassen. 

Einigen stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Also gut, dann den Nachmittag genutzt für Stadterkundungen, Einkauf der Zutaten fürs Abendessen.

Der Besuch des Zuiderzeemuseum in Enkhuizen gab uns viele Einblicke und Eindrücke in die Zeit der Landgewinnung im Bereich des Ijsselmeers, die erst vor ca. 100 Jahren gestartet wurde.

Bei leckerem selbsthergestelltem Abendessen wurden erste Kontakte innerhalb der Segelmannschaft geknüpft und bestehende vertieft.

Route Segelfreizeit 2025

Nach abwechslungsreichem Frühstück am darauffolgenden Morgen führte der Skipper Sander und die Matrosin Larissa uns in die Arbeitsabläufe beim Navigieren eines Plattbodenschiffes ein. Das heißt: wie werden Segel gehisst, seemännisch Seile und Taue zur Stabilisierung verknotet und die Funktion der einzelnen Segel erklärt. Die Schiffsunterweisung für sein Plattbodenschiff „Medusa“ war die Voraussetzung für unsere Seemannsarbeit, bevor es richtig los ging bei Windstärke 6 nach Lemmer.

Die Häfen haben wir immer mit Motorkraft verlassen, bevor die Segel auf offenem Meer gehisst wurden. Sehr sinnvoll war es, wasserdichte Kleidung zu tragen, denn es war stürmisch, kalt und viel nass.

Nach Ankunft im Hafen von Lemmer wurden noch mal die letzten Einkäufe getätigt, Stadt erkundet und der Leuchtturm aufgesucht. Die Freude war groß, beim Abendessen über die selbstgebackenen Brote, Käse aus der Käserei und selbstgekochtes Essen mit iranischer Ausrichtung. Zum Abschluss des Abends gab es noch ein paar Seemannslieder, bevor sich alle in ihren Kojen legten.

Segelfreizeit Ijsselmeer 2025

Am nächsten Tag hatte der Regen nachgelassen, doch vor dem Frühstück brachte uns Bernd wie jeden Morgen mit seinen abwechslungsreichen Gymnastikübungen auf Betriebstemperatur.

Mit viel Wind verließen wir den Hafen Richtung Urk und mussten unter großer Kraftaufwendung alle Segel kontinuierlich am Wind halten. Das geschah immer auf Kommandos von Skipper Sander. Der eine oder andere hatte damit seine Wasserdichtigkeit durch die Gicht im Bugbereich testen müssen.

Urk und Medemblik waren die nächsten Häfen, die wir ansteuerten.

Ein großes Thema war die Selbstverpflegung an Bord, denn es gab jeden Morgen ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Frühstück. Jeden Abend wurde ein schmackhaftes warmes Essen zubereitet, dass von wechselnden Kochteams mit viel Liebe, Engagement und Kreativität gezaubert wurde.

Am 5 Tag erreichten wir wieder unserem Ausgangshafen „Enkhuizen“. Von dort konnten wir die Heimfahrt – erfüllt von dem Segelerlebnis – antreten.

Wolfgang Göbel

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