Eindrücke des Segeltörns vom MännerForum

20.-24. September Ijssel-/Wattmeer

Gruppenbild Segelfreizeit 2021
Bernd Schuhmann, CKN

Die Anzeige des "MännerForum der ev. Kirchengemeinde" in der örtlichen Zeitung über eine geplante Segelfreizeit im Ijsselmeer (NL) erweckte mein Interesse, da ich noch nie gesegelt bin. Ich meldete mich für diesen 5-tägigen Segeltörn an und kurze Zeit später trafen sich die 12 Teilnehmer zum Kennenlernen im Gemeindehaus der ev. Kirche.
Dort wurde nach der persönlichen Vorstellung neben dem zeitlichen Ablauf, alle Fragen ausgiebig beantwortet wie Verpflegung, Sanitär-Reinigung in Eigenregie erfolgen sollte. Die Teams wurden namentlich festgelegt einschließlich den Fahrgemeinschaften für An- und Rückfahrt nach Stavoren (NL).

In Stavoren am Ijsselmeer angekommen, habe ich das Segelschiff erstmalig im Wasser gesehen. Es war schon beeindruckend, wie es ruhig an der Pier lag. Die Besatzung der "Medusa" waren der Skipper und sein Maat. Nach dem Einchecken und Belegung der Kabinen mit je 2 Teilnehmern wurde das Schiff und die Segel-Takelage erklärt und alsbald mit Motorkraft aus dem Hafen gefahren.

Auf dem Ijsselmeer wurden die Segel von uns gesetzt. Da die wenigsten von uns Segelerfahrung hatten, war es schon nicht schlecht, wenn wir erkannten, was Klüver-, Fock- und Großsegel waren. Je nach Windstärke wurden diese Segel mit verschiedenfarbigen Tauen mittels Muskelkraft, über untersetzte Flaschenzüge oder mit einer Kurbelwinde in Stellung gebracht bzw. gehisst. Ganz ungefährlich war es nicht, denn unter dem Klüver (Bugmast) war nur ein Netz gespannt und darunter die See; die Fock schwang bei Wenden mit hoher Geschwindigkeit über Deck und mit viel Kraft von einer zur anderen Schiffsseite.

Für uns als Laien-Segelbesatzung war es schon eine echte Herausforderung, bei den verschiedenen Segelmanövern eines der vielen Taue zu lösen und dann mit bestimmter Seiltechnik und Knoten das Sichern der blähenden Segel zu schaffen. Für diese vielfältigen Manöver waren immer unterschiedliche Teilnehmer eingesetzt und so haben wir mit der Zeit die Begriffe und Anweisungen gelernt. Allerdings hätte es ohne die Hilfe von Skipper und Maat ganz schlecht geklappt.

Ein tolles Erlebnis für mich war die Segelfahrt auf der Nordsee von der Insel Terschelling durch die Schleuse ins Ijsselmeer nach Enkhuizen. Auf der Nordsee herrschte Windstärke von "gut 6" mit bis zu 1-2 m hohen Wellen. Unsere Segelmannschaft war bereits gut eingespielt und die Segel mussten wegen der Windstärke gerefft werden. Trotzdem hatten wir eine sehr schnelle Fahrt und durchgängig eine gehörige Schräglage des Schiffs. Vorher waren schon in der Kombüse alle Geschirre, Töpfe usw. gegen Rutschen/Fallen gesichert worden; es waren keine Verluste zu verzeichnen.

In den Nächten wurde in verschiedenen Häfen angelegt und nach dem Abendessen in gemütlicher Runde das Seemannsgarn kräftig gesponnen und den Tag revue passieren lassen oder einige bekannte Lieder gesungen, da 2 Gitarren und 1 Banjo mit an Bord waren.
Auf Grund der täglich unterschiedlichen Aufgaben und personellen Zusammensetzung einmal die 3*** Kochteams für die Tageverpflegung, die Sauberkeitsteams (Duschen, WC) und den Segelteams wurden die Teams gut durchmischt und das gegenseitigem Kennenlernen auf eine einfache und wohltuende Weise intensiviert. Dass die persönlichen Gesprächen die abends vertieft werden konnten ist selbsterklärend.

Mir persönlich hat der Segeltörn sehr viel Freude und Einsicht gebracht und zu einem einvernehmlichen Zusammensein in dieser Segelgemeinschaft geführt und eine Wiederholung ist geplant.

Dieter Greve.

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