Vom Windlicht am Nachmittag zur Waffeloase

Ein persönlicher Rückblick zum 5-jährigen Bestehen

Waffeloase 17

Wie alles anfing

2013 gab es das Windlicht mit dem offenem Treff sowie Programmangeboten am Freitagabend schon eine Weile. Ich kam in dieser Zeit dazu und arbeitete dort mit. Da ich aber auch tagsüber Zeit hatte, kam der Gedanke bei mir auf ein Tagesangebot zu machen, das sich an die Idee des Freitagabends anlehnt:

Ein offener Treff zur Begegnung und Gespräch von Jung und Alt, offen für Menschen in und außerhalb der Gemeinde, kleine Speisen und Getränke auf Spendenbasis und ein monatliches Programmangebot.

2013 fand auch ein "Kompass-Seminar" statt für Menschen, die etwas Neues machen möchten. Das passte gut. Dort lernte ich Iris Peschke kennen, die sich auch in der Gemeinde engagieren wollte. Zwei, drei andere kamen dann noch durch Vermittlung von Conny Seinwill dazu. Nachdem uns der AK Begegnung "grünes Licht" gegeben und Unterstützung zugesagt hatte, war es am 5. Februar 2014 soweit:

Das Bistro-Windlicht am Mittwochnachmittag

wurde im Pfarrhaus mit Kaffee, Kuchen, Waffeln und etwas Gitarrenmusik eröffnet. Die ersten Monate besuchten 5–10 Menschen das Windlicht: Einige ältere Menschen und auch jüngere mit Kindern, die vom Spielplatz hinterm Pfarrhaus kamen oder sich nur einen Kaffee und eine Waffel mitnahmen. Das monatliche kleine Kulturangebot fand leider nur wenig Zuspruch und wurde im Sommer eingestellt.

Im Sommer nahm der Besuch des mit der Bootsburg neu gestalteten Spielplatzes durch junge Mütter mit Kindern zu und der Schwerpunkt verlagerte sich in den Garten. Neue Bestuhlung lud zum Verweilen und zum Kaffeeklatsch ein, die Kinder konnten im Sand, auf der Wiese und auf den Spielgeräten spielen. Ein Traum für Eltern und Kinder!

So wuchsen die Besucherzahlen langsam, die älteren Gäste ohne Kinder wurden allerdings weniger. Auch im Winter blieben uns viele Gäste vom Sommer treu, sodass es im Windlichtraum ziemlich eng wurde.

Im nächsten Sommer stieg die Zahl der Mütter (ein paar Väter waren auch dabei) mit Kindern deutlich an. Wir verlagerten die Waffelproduktion nach draußen und hatten oft alle Hände und Füße voll zu tun, da das Team sich nicht vergrößerte.

Die älteren Erwachsenen blieben fast ganz weg. Ein Teil des Teams startete im Herbst 2015 mit dem Angebot eines Mittagstischs für allein lebende Menschen. Das wurde aber leider nicht angenommen.

Dafür kamen in diesem Winter weiterhin viele Eltern mit Kindern und der Windlichtraum im Pfarrhaus platzte aus allen Nähten. Die nächste Veränderung war notwendig: Zunächst wurde der Gemeindesaal als Erlebnisspielplatz für die Kinder geöffnet, dann verlagerten wir unser ganzes Angebot mit Kaffee und Waffeln im Winter und bei Regenwetter dorthin. Das Anfangskonzept hatte sich somit stark verändert; so war dann ein neuer Name passender:

Waffeloase

Das steht für servierte, leckere, frisch zu bereitete Waffeln mit diversen Zutaten, persönliche, herzliche Begrüßung der Gäste (vor allem durch Iris mit ihrem phantastischen Namensgedächtnis), Erholung und Entspannung vom Berufs- und Haushaltsalltag, Gespräch und Austausch mit anderen Eltern, ein Einstieg zu anderen Angeboten der Kirchengemeinde (z. B. Gottesdienst für kleine Leute) und last not least schöne Spiel- und Kontaktmöglichkeiten für die Kinder außerhalb von Zuhause und Kita.

Somit hatte die Waffeloase ihren Platz in Niedernhausen und darüber hinaus gefunden und wurde hauptsächlich durch Mundpropaganda zum Selbstläufer. Im Sommer haben wir zwischen 50 und 100 BesucherInnen, im Winter zwischen 30 und 50. Das hat uns zeitweise an unsere Grenzen gebracht, da das Team immer noch klein war.

Mit der Gewinnung von zuverlässigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war es schwierig: Tagsüber von 14 bis 18 Uhr haben natürlich nicht viele Zeit.

Es gab viele, die eine Zeitlang mitmachten, aber aus verschiedenen Gründen dann wieder aufhörten. Aber auch diese waren wertvoll. Schön und bereichernd im Team waren und sind auch immer wieder Menschen, die nach Niedernhausen geflüchtet waren und sich bei uns sinnvoll betätigen, etwas Deutsch lernen bzw. verbessern und in Kontakt mit anderen kamen.

In den letzten zwei Jahren hat sich das Team erfreulich vergrößert. So lässt sich mittlerweile die Arbeit gut verteilen und die Freude bleibt bei allen erhalten. Eine gute Aus- gangsbasis für die nächsten 5 Jahre Waffeloase!

Hans-Jürgen Heil

P.S.: Wir freuen uns natürlich immer über neue Gäste und neue MitarbeiterInnen!

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