Das Tor zum “Pa(a)radies im Alltag“
Am 16. Februar 2019 fand wieder ein Tag für Paare im Gemeindesaal unserer Kirche statt. Dieses Mal konnte das Ehepaar Michael und Ulrike Wick gewonnen werden. Sie arbeiten als Therapeuten freiberuflich in eigener Praxis und sind seit 1989 verheiratet. Sie engagieren sich seit vielen Jahren bei proEhe als Paarberater.
20 Paare hatten sich angemeldet, die nach einem Begrüßungskaffee das erste Referat hörten. Zunächst einmal erstaunten mich die Fakten, dass Ehe doch kein Auslaufmodell ist, sondern der Großteil der Bevölkerung, ja sogar Jugendliche, in der lebenslangen Ehe die Erfüllung sehen. Im Laufe der Zeit allerdings können Faktoren wie Stress im Beruf und mit den Kindern oder Veränderung der Lebensumstände, fehlende Zeit und Kommunikation die Beziehung auf Dauer belasten. Michael und Ulrike Wick legten uns nahe, wie wichtig sogenannte Paarinseln sind. Gemeint ist damit gemeinsam mit dem Partner verbrachte Zeit, auch um Wünsche, Bedürfnisse und schöne Erlebnisse auszutauschen. Mir gefiel der Vergleich mit einem gemeinsamen Bad: Man muss immer wieder heißes Wasser nachfüllen und den Schaumduft erneuern, um sich wohl zu fühlen. Für zu Hause erhielten wir Arbeitsblätter mit Fragen und Anregungen, die eigenen Gefühle zu ergründen und dem Partner mitzuteilen. Wichtig sind die Verbindlichkeit und das Wir-Gefühl. Das basiert auf dem, was wir miteinander schon alles erlebt und erreicht haben. Entscheidend ist, zusammenbleiben zu wollen!
Nach der Möglichkeit der Paararbeit und der Mittagspause vermittelte uns Teil 2 des Referates, dass neben Nähe/ Intimität und Verbindlichkeit die dritte Komponente im "Modell der Liebe" Sexualität und Leidenschaft ist. Es lohnt sich, die positiven Gefühle für den Partner zu fördern und zu erhalten. Dazu zählen u. a. Nähe, Intimität, Vertrauen und Geborgenheit.
Interessant war, dass die Spiritualität, der Glaube als Mitte dieser drei Punkte die Liebe vertieft und festigt. Es ist ein gutes Fundament für ein Paar, gemeinsam in der Bibel zulesen, zu beten und Gott die Beziehung anzubefehlen: "Herr, mach was draus."
Man hat den beiden sehr sympathischen Menschen abgenommen, dass sie auch selbst für sich als Einzelperson und als Paar sorgen. Es ist ihnen ein Anliegen, das zu vermitteln, um anderen Menschen mehr Lebensqualität zu geben. Viele Beispiele aus ihrer eigenen Ehe unterstrichen dies.
Der Tag klang aus mit einer Abendmahlsfeier, in der wir noch einmal bewusst Gemeinschaft mit Jesus erlebten. Wir können unsere Schuld vor ihn bringen, die wir als Paar immer wieder aneinander tun und Vergebung erhalten. Zum Schluss gab es die Möglichkeit für die Paare, sich von den Referenten oder den Pfarrern segnen zu lassen.
Wir haben zum ersten Mal an diesem Seminar teilgenommen. Andere, die bereits im vergangenen Jahr teilnahmen, bestätigten, dass man jedes Mal auch neue Erkenntnisse gewinnt. Es lohnt sich immer, einen Tag für sich und den Partner zu investieren!
Brigitte Büttner