1973 bis 2023
Wie alles begann…
50 Jahre? – Ein halbes Jahrhundert? Manchmal kommt es mir vor wie gestern, als ich – als Kinderkrankenschwester in einer Arztpraxis tätig – von jungen Müttern angesprochen wurde. Sie waren der Meinung: Ich hätte es gut, tagsüber mit Kindern beschäftigt zu sein und abends immer „frei“ zu haben und Kontakte pflegen zu können.
Das brachte mich auf eine Idee! Ich sprach mit unserer damaligen Pfarrerin Elisabeth Petri, ob ich im Pfarrhaus einen Raum bekommen könnte, um junge Mütter zu einem Treffen einzuladen. Die Pfarrerin sagte zu und so kam es, dass sich im November 1973 zehn Mütter zum ersten Mal dort trafen. Die Frauen fühlten sich wohl in der Runde und sprachen den Wunsch aus, weiterhin zusammenzukommen.
Seitdem treffen wir uns regelmäßig. Neue Mütter kamen hinzu, manche sind verzogen und leider sind auch schon fünf der Frauen verstorben.
Der Name „Mütterkreis“ wurde gefunden und gilt bis heute, obwohl wir nun schon Großmütter sind. Wir teilen Freud' und Leid und sind dankbar und froh, dass wir einander haben.
Deshalb feiern wir am 5. November einen Jubiläums-Dankgottesdienst, in dem wir mehr von uns erzählen wollen und dazu laden wir herzlich ein.
Phyllis Niesert
Und was sich daraus entwickelt hat …
Die Themen der Mütterkreis-Abende ergaben sich aus dem Lebensalter von uns selbst und der Entwicklung unserer Familien. 46 Kinder begleiteten uns durch die Jahre. Diese Zeit hat uns geprägt und mit der Gemeinde verbunden.
Lange Jahre haben wir im Wechsel mit den katholischen Frauen den Weltgebetstag (kurz: „WGT“) der Frauen vorbereitet und ausgerichtet. Den 1. Weihnachtsmarkt unserer Gemeinde konnten wir mit Hilfe unserer Männer organisieren.
Besonders in Erinnerung blieb uns die jahrzehntelange finanzielle Unterstützung des Hospitals von Barbalha in Brasilien. Diese Klinik konnten wir über 20 Jahre lang von einer „medizinischen Anlaufstelle“ bis zu einem landesweit bekannten Universitätskrankenhaus mit insgesamt rund 60.000 DM unterstützen. Der Betrag kam durch Basare, Flohmärkte, Kuchenverkauf und natürlich den Weihnachtsmarkt mit Marmeladen, Plätzchen und persönlichen Spenden zusammen.
Aktuell gehören zu unserer Gruppe 17 Frauen, wobei das durchschnittliche Alter 75 Jahre beträgt. Weitere interessierte Frauen werden aber gerne aufgenommen.
Wir sind froh und dankbar für die lange und gemeinsame Zeit, die uns Freude und Abwechslung bereitet hat, die Freundschaften entstehen ließ und die uns immer wieder vor neue Aufgaben gestellt hat. Und wir danken unseren Pfarrerinnen und Pfarrern sowie dem Kirchenvorstand, dass sie uns die Freiräume gaben, uns so zu entwickeln, wie es uns entsprach.
Möchten Sie mehr über uns wissen? Dann laden wir Sie herzlichst zu unserem Jubiläums-Dankgottesdienst ein.
Ulrike Tide