Wer hätte das gedacht?
Kaum zu glauben aber wahr. Bereits seit 30 Jahren gibt es in der Christuskirchengemeinde schon Hauskreise. Fragt man die „Urveteranen“ von damals, wie die Hauskreisentstehung und –entwicklung ablief, erfährt man zwar unterschiedliche Aspekte; aber, dass es sehr dynamisch war, klingt immer wieder durch.
Hier einige Aussagen:
30 Jahre Hauskreis??? Nein, eigentlich 50 Jahre!!!, denn seit 1973 haben wir uns 1x wöchentlich getroffen. Wir, das war das Ehepaar Kuban, Pfarrerin Elisabeth Petri und ich (Phyllis Niesert).
Ich glaube, wir nannten uns damals nicht Hauskreis, sondern Bibelkreis; denn darum ging es bei unseren Treffen: über Gleichnisse in der Bibel nachzudenken, sie besser zu verstehen und in unseren Alltag mit hineinzunehmen.
Ca. 20 Jahre später:
Wolfgang Niesert erinnert sich: 1992 riefen Albrechts und alle kamen, die an einem Hauskreis interessiert waren. Wir saßen im Pfarrhaus und gucken uns groß an. Wir kannten uns kaum. Albrechts umrissen ihr Konzept vom „missionarischen Gemeindeaufbau“, bei dem Hauskreise ein wichtiger Bestandteil waren. Bald schon trafen wir uns im Wohnzimmer von Albrechts, damals noch in der Fichtenstraße. Der Kreis wuchs und wuchs. Schweren Herzens teilten wir uns in fünf kleinere Hauskreise. Dabei erklärten fünf Personen sich bereit, jeweils einen Kreis zu leiten. Themen aus der Bibel bildeten den Schwerpunkt. Die Kreise wurden größer, neue bildeten sich - auch mit anderen Schwerpunkten. Größte Schwierigkeit war jeweils das Teilen des vertrauten Kreises.
Eine andere Erinnerung an die Anfänge:
Vor 30 Jahren hat es damit begonnen, dass sich zwei Frauen regelmäßig trafen und für die Gemeinde beteten. Gleichzeitig stellte sich heraus, es gab einige Menschen in der Gemeinde, die an anderer Stelle schon gute Erfahrung mit Kleingruppen gemacht hatten. Zum einen in dem oben beschriebenen Kreis, aber auch in der „Jungen Gemeinde“ in der ehemaligen DDR, im CVJM, im SMD oder im freikirchlichen Bereich. Einige von ihnen äußerten Interesse an Treffen in unserer Gemeinde.
Es gab die für Hauskreise typischen Entwicklungsphasen: Euphorie, Gewohnheit und Teilungsprobleme. Deshalb wurden Hauskreise später nicht mehr geteilt, sondern es wurden Plätze in bestehenden Hauskreisen für neue Leute frei und manchmal gründeten sich neue Hauskreise. Auch die Unterschiedlichkeit der Gestaltung der Abende hat sich bis heute erhalten. Von Themen aus Büchern, Referaten über persönlichen Austausch, Bibelarbeit war und ist alles noch vertreten. In der Weiterentwicklung der Hauskreise haben sich noch Meditationshauskreise und ein Lobpreis- u. Gebetshauskreis geformt. Hier bleibt zu hoffen, dass sich noch weitere zeitgemäße Ideen durchsetzen. Hauskreise sind sozusagen eine Abbildung der aktuellen Gemeindesituation. Aber wir sollten auch nicht vergessen, dass wir den „Urveteranen“ dankbar dafür sein sollten, dass sie durchgehalten haben. Hauskreisabende sind nämlich nicht immer nur erbaulich und erfrischend. Sie können auch zäh und langatmig sein. Wie bei der Gemeindearbeit darf auch dort nicht alles an den Verantwortlichen hängen bleiben, sondern die Ideen von allen sind gefragt.
Die Hauskreise in der Christuskirche haben viele Gemeindesituationen erlebt und durchgehalten. Es gab z. B. Pfarrerwechsel, verschiedene Musikstile, unterschiedliche Meinungen und Bibelauslegungen. Diese Tatsachen wurden oft zu aktuellen Hauskreisthemen gewählt.
Aktuell ist unbedingt noch die Coronazeit zu erwähnen. Hier hatten die Hauskreise unterschiedliche Umgehensweisen entwickelt. Aber Tatsache ist, dass es inzwischen mehr Hauskreise gibt als vor Corona. Die Anzahl der Hauskreise schwankte in all den Jahren zwischen acht bis dreizehn. Momentan sind es zehn Hauskreise. Auch Dank der Kreativität der Hauskreise konnte die Corona-Krise unbeschadet überstanden werden.
Sollte nun jemand Interesse an der Hauskreisarbeit gefunden haben und einen Hauskreis suchen, so kann er/sie sich auf der Homepage der Christuskirche unter „Hauskreise“ und der dortigen Hauskreisliste schon mal vorab informieren. Eine weitere Möglichkeit ist, Marianne Schaefer oder mich, Uli Hänsch, zu kontaktieren. Wir können weitere Fragen gerne beantworten.
Im Rahmen des Jubiläums stellen sich einige von den Hauskreisen mit einer Gottesdienstgestaltung der Gemeinde vor. Eine gute Gelegenheit für die Teilnehmenden am Gottesdienst, diese sehr unterschiedlichen Gruppen etwas kennenzulernen und einen Hauch vom Reichtum durch diese Vielfalt zu erspüren.
Komplette Übersicht über die mitwirkenden Hauskreise:
13. November | Männerhauskreis (Albert Pape) |
11. Dezember | Frauenhauskreis (Nicola Comes) |
8. Januar | Gebetshauskreis (Michaela & Tomas Hecker) |
15. Januar | Enthusiastischer Hauskreis (Conny Heeser) |
5. Februar | „BibleArt-Journaling“ Kreis (Lena Grossmann) |
26. Februar | Gemischter Hauskreis (Harriet Crusius) |
Uli Hänsch