Die Jahreslosung und mehr ...

Ein Impuls von Pfarrerin Conny Seinwill

Jahreslosung 2021
Bild: Gudi auf Pixabay, Design: Daniela Herold

Das neue Jahr hat begonnen und stellt uns vor neue Herausforderungen: Soll ich mich möglichst schnell impfen lassen oder erstmal abwarten, Tee trinken und beobachten? Bürgerkriegsähnliche Zustände in Washington angeheizt vom scheidenden Präsidenten. Die Bilder von der Stürmung des Kapitols in Washington haben mich in den letzten Tagen schockiert und noch mehr verstört als die Fotos von den Corona-Kritikern, die von AfD-Männern letztes Jahr in unser Parlament eingelassen wurden. Wir leben nicht nur durch die Pandemie, aber von ihr angetrieben in sehr unruhigen Zeiten. Dazu die überbeanspruchten Mitarbeiter:innen in den Krankenhäusern und die Menschen in Existenzangst wegen des Lockdowns. – Unsere Barmherzigkeit ist gefragter denn je. Lasst die Worte Jesu in Euer Herz!

 Lk. 6,36-38: Jesus spricht: 
„Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist! Urteilt nicht über andere, dann wird Gott euch auch nicht verurteilen!
Richtet keinen Menschen, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! 
Wenn ihr vergebt, dann wird auch euch vergeben.
Gebt, was ihr habt, dann werdet ihr so überreich beschenkt werden, dass ihr gar nicht alles aufnehmen könnt.
Mit dem Maßstab, den ihr an andere anlegt, wird man auch euch messen.“

Das ist kein Freifahrtschein zum kritiklosen Akzeptieren von Fake News und Bejahen von Menschen, die unsere Demokratie schwächen und zu Fall bringen wollen!
Doch es sind Leitlinien, wie wir als Gemeinde und Gesellschaft die Pandemie durchstehen können:

  1. Sich auf Gespräche einlassen mit Menschen konträrer Meinung und ihnen zuhören.
  2. Schritte in ihren „Mokassins gehen“; das heißt, ihre Gedanken und Gefühle aufgrund ihrer Lebensgeschichte und ihrer „Influencer“ verstehen.
  3. Sie annehmen trotz massiver Differenzen in Sichtweisen und Beurteilungen.

Nur so entwickeln wir die Barmherzigkeit, die Jesus sich in dieser Zeit von uns wünscht. Noch ein Gedanke zu Seiner Aufforderung, „zu geben, was wir haben“. Da könnte in diesem Jahr noch manche Erwartung auf uns zukommen, die wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt gar nicht absehen können. Doch eins möchte ich Euch an dieser Stelle mitteilen: Das Konto unseres „Freundschaftsfonds“ ist ziemlich leer. Das ist nicht ungewöhnlich zu Beginn eines neuen Jahres. Einige von Euch haben im letzten Jahr sehr großzügig gegeben für unser Kongoprojekt und für unsere Stiftung. Nun brauchen wir nochmals Eure Spendenfreude, um unseren Freundschaftsfonds aufzufüllen, damit wir weiterhin Gemeindegeschwister unterstützen können, die in eine finanzielle Notlage geraten. Ich hoffe, dass Ihr jeden gespendeten Euro überreich zurück bekommt! 
Wenn wir die Jahreslosung beherzigen, werden wir getreu unserem Leitbild „Leuchtende Stadt auf dem Berg“ sein. Lasst uns gemeinsam in die Dunkelheit der Welt strahlen, erfüllt von Jesus, dem Licht unseres Lebens!

Conny Seinwill

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